"Man kann nicht allen helfen, sagt der Engherzige und hilft keinem" (Marie von Ebner-Eschenbach)
Als "Tierschutz" werden alle Aktivitäten des Menschen bezeichnet, die dem Ziel dienen, Tieren ein artgerechtes Leben ohne unnötige Leiden, Schmerzen und Schäden zu ermöglichen. Tiere
empfinden nämlich genauso wie Menschen auch Schmerzen. Im Jahre 2002 hat Deutschland als erstes Land in Europa den Tierschutz als Staatsziel in das Grundgesetz, Artikel 20 a, aufgenommen. Das
Gesetz soll verhindern, dass einem Tier vom Menschen Schmerzen oder Schaden zugefügt wird und verbietet aus diesem Grunde insbesondere auch die Tierquälerei. Wer gegen dieses Gesetz verstößt,
kann mit Gefängnis und Geldbußen bestraft werden.
Wir, die Tierhilfe KowaNeu e.V., haben es uns zum Ziel gesetzt, Tieren in Not zu helfen und sind auch der Meinung, dass Tierschutz an keiner Landesgrenze enden darf. Es spielt für uns
keine Rolle, ob es sich um ein notleidendes Tier in Deutschland handelt oder in Russland, Rumänien, Polen, Ungarn, Lettland, Spanien oder sonst wo. Wir können uns nicht vorstellen, solch einem
Tier in die Augen zu blicken, uns umzudrehen und es im Stich zu lassen, nur weil es aus dem Ausland kommt. Für uns wäre so etwas ethisch nicht vertretbar. Wir würden auch nie so mit Menschen
umgehen. Genauso haben wir auch keine bestimmten Präferenzen für eine bestimmte Tiergattung.
Merkwürdig finden wir es sowieso, dass man sich immer wieder rechtfertigen muss, weil man sich für Tiere einsetzt, und dann ggf. auch noch für Tiere aus dem Ausland... Oft wird auch gesagt, dass
es doch soviel Leid auf der Welt gibt und auch so viele arme Menschen... Das ist natürlich wahr, aber warum wird jemandem, der überhaupt kein ehrenamtliches
Engagement an den Tag legt, nicht auch mal die Frage gestellt, warum er/sie nichts tut? Warum müssen sich Tierschützer/innen immer wieder rechtfertigen, weil sie Tieren in Not helfen?
Auch sagen viele Kritiker: "Unsere deutschen Tierheime sind doch auch schon überfüllt oder in Not. Müssen Sie da noch Tiere aus dem Ausland holen?"Wenn ein Hund mit uns ausreist, hat er ein
festes Zuhause oder eine Pflegestelle gefunden wie z. B. der arme, alte Rex, der in Polen nie eine Chance auf Vermittlung gehabt hätte. Unsere Private Tierhilfe KowaNeu hilft überwiegend
direkt vor Ort, z. B. mit Sach- und Futterspenden, um den Tieren das Leben dort ein bisschen erträglicher zu machen: ein voller Napf und ein warmes Körbchen sind da wenigstens schon mal ein
kleiner Lichtblick.
Tierheime im Ausland
Fakt ist leider auch, dass die Zustände in ausländischen Tierheimen keineswegs mit denen in Deutschland zu vergleichen sind. Die Tiere haben oft nichts oder nur wenig zu fressen oder zu trinken,
müssen oft auf kaltem Betonfußboden ohne Decken oder Körbchen schlafen oder liegen in ihren eigenen Exkrementen, weil die Zwinger nicht entsprechend gesäubert werden. Manche Tiere leben sogar Tag
und Nacht draußen - bei jeder Witterung - und haben nicht mal eine Hütte oder einen ähnlichen Unterschlupf. Oftmals sind in ausländischen Tierheimen 200 bis 400 Hunde untergebracht; in manchen
Auffangstationen gibt es sogar nahezu 1000 Tiere und mehr. Beißereien bis zum Tod sind dort an der Tagesordnung. Teilweise werden die Tiere dann auch schon an Ketten gehalten, ohne Liebe,
ohne Streicheleinheiten und oft ohne Chance, noch mal ein Zuhause bei einem tierlieben Menschen zu finden. Ein erbärmliches Dasein! Dieses würden wir unserem ärgsten Feind nicht wünschen!
Massentötungen von Tieren im Ausland
Ein weiterer Unterschied zu Deutschland ist, dass die Hunde/Katzen in ausländischen "Auffangstationen" zum großen Teil - nach einer bestimmten "Galgenfrist" (im wahrsten Sinne des Wortes) getötet
werden. Wird eingeschläfert, erhalten die Tiere oft gleich direkt eine Spritze in den Herzmuskel oder werden mit dem Nervengift T61 zu Tode gespritzt (der Todeskampf kann bis zu 20 Minuten
dauern).... Oder die Tiere werden in Massen vergast... Oder es werden ihnen Stöcke ins Maul gebunden oder ihre Schnauzen zugenäht, damit sie verhungern... Oder man schlägt sie ganz einfach tot,
teilweise sogar mit Eisenstangen... Teilweise werden sie sogar bei lebendigem Leib verbrannt...
In diesem Zusammenhang möchten wir es nicht unerwähnt lassen, dass es in der EU Gelder gibt für das Einfangen und Töten der Hunde. Prinzessin Maja von Hohenzollern berichtete diesbezüglich
z. B. bei der Preisverleihung am 02.11.2009 in Köln, an der wir ebenfalls teilgenommen haben, dass sie im August 2009 als ETN-Botschafterin in Rumänien gewesen sei. In der Stadt Brasov habe der
neue Bürgermeister angeordnet, alle Straßenhunde zu töten (die Zahl habe sich auf ca. 300 Hunde pro Tag belaufen). Hierfür sei extra eine Tötungseinheit eingesetzt worden, die brutal gegen die
Tiere vorgegangen sei, auch auf offener Straße. Im Hintergrund wurden Bilder gezeigt von Männern in Uniformen und dicken Springerstiefeln, denen die Tiere völlig egal waren. Es fand ein
bestialisches Jagen der armen Kreaturen statt, wobei die Hunde nur verlieren konnten.
Wenn man Bilder aus "Auffanglagern" und "Tötungsstationen" sieht, vergisst man so etwas nicht mehr. Tierschützer/innen, die selber mal vor Ort waren, berichten auch von dem Gestank der
sterbenden Tiere und dem Gestank der Verwesung und dem Gefühl, was einen dort überkommt, denn die Tiere merken sehr wohl, was mit ihnen geschieht. Eine uns persönlich bekannte Tierschützerin
erzählt selber: "Mein A... ist aus dem Illatosut (Tötung in Ungarn). Die Station bekomme ich nicht mehr aus dem Kopf! Wenn man da ist, und ein Hund streckt seine Pfote durch's Gitter,
überlegt man, ob man ihn jetzt mitnimmt... oder er ist in Kürze nicht mehr da... Die Leute gehen rein, geben ihre "alten" Hunde ab und nehmen beim Rausgehen einen Welpen mit." Wir finden diese
Vorstellung grausam. Der Hund - eigentlich der beste Freund des Menschen - wird einfach "weggeworfen", wenn er alt ist und gegen einen Jungen eingetauscht!?! Im Illatosut z. B. sind die Tiere in
Boxen (1,5 x 1,5 m) eingepfercht. Sie kommen dort nur wieder raus, wenn sie jemand rettet. Ansonsten werden sie nach einer Frist (oft 10 - 21 Tage) getötet - egal, ob jung oder alt.
Kastrationen
In vielen Ländern steckt der Tierschutz noch in den Kinderschuhen, oder er steht nur auf dem Papier. Gerade dort ist es wichtig zu unterstützen, damit sich dauerhaft im Land etwas ändert. Statt
sich der Tiere durch Töten zu entledigen, ist es viel wichtiger, sie zu kastrieren, damit sie sich nicht weiter vermehren. So wurde z. B. hochgerechnet, dass aus einer unkastrierten Hündin
innerhalb von 5 Jahren ein Hunderudel entstehen kann, welches auf ca. 2.500 Fellnasen angewachsen ist. Eine wahnsinnig hohe Zahl.
Aufklärung ist wichtig!!!
Was uns ebenfalls wichtig ist: das Thema "Aufklärung" im Bereich Tierschutz. Das fängt schon in Deutschland an.
Viele wissen nicht, wie es in den Mastanlagen aussieht - ob für Schweine, Hühner oder sonstige Tiere (siehe z. B. der "Wiesenhof-Skandal") oder über welche großen Entfernungen die Tiere im
Transporter durch die Gegend gefahren werden - in Massen und teilweise ohne Wasser - bis sie auf dem Schlachthof landen, wo sie dann ebenfalls in Massen auf oftmals inhumane Weise getötet werden
und wo ihre noch lebenden Artgenossen sie noch schreien hören. Die Tiere sind teilweise noch bei Bewusstsein, während ihnen die Kehlen und Bäuche aufgeschnitten werden.
Tierversuchslabore
Auch ist oftmals nicht bekannt, wie viele Tiere täglich in Versuchslaboren gequält werden, auch in Deutschland! Im Jahr 2008 waren es z. B. ca 2.7 Millionen (!) Tiere; die Zahlen steigen seit
Jahren wieder an (in dieser Statistik sind noch nicht einmal alle Tiere erfasst). Die Öffentlichkeit wird immer wieder mit irreführenden und verharmlosenden Aussagen beruhigt. Was jedoch
tatsächlich hinter den Mauern der Versuchslabore passiert, bleibt weitgehend geheim. So wird so z. B. seit Jahren sogar in Tübingen, Bremen, Göttingen, Magdeburg und Bochum am Hirn von Affen
experimentiert, ohne dass überhaupt irgend etwas medizinisch Relevantes für den Menschen dabei herauskommt!
Die Versuche laufen überall nach dem gleichen Muster ab:
Die Affen werden durch Durst zur Kooperation gezwungen, wobei ihr Kopf stundenlang unbeweglich fixiert wird. Elektroden, die durch Bohrlöcher im Schädel in das Gehirn eingeführte werden, nehmen
Messungen vor, während die Affen auf einen Monitor blicken. Nur, wenn die durstigen Tiere tun, was von ihnen verlangt wird, erhalten sie über einen Schlauch etwas Saft in ihren Mund.
Diese Versuche, die völlig unnötig ist, werden zum größten Teil auch noch von uns Steuerzahlern mit finanziert! Wir halten das für einen absoluten Skandal!
Silke Bitz, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Vereinigung Ärzte gegen Tierversuche, die wir auch
selbst schon bei diversen Fragen kontaktiert haben, erklärt: "Bei einer gewissenhaften Anwendung des Tierschutzgesetzes müssten diese Versuche sofort verboten werden, denn der von den
Experimentatoren prophezeite Durchbruch in der Heilung von beispielsweise Alzheimer ist auch nach über zehn Jahren Affenhirnforschung nicht in Sicht! '(...) Hier zeigt sich deutlich, dass das
Tierschutzgesetz nichts weiter als ein Papiertiger ist, da schon ein vager, nur in Aussicht gestellter medizinischer Nutzen ausreicht, um bei der ethischen Abwägung das Leid der Tiere unter den
Tisch fallen zu lassen."
Einige deutsche Behörden haben inzwischen eingesehen, dass die Affenversuche vor dem Tierschutzgesetz und dem Staatsziel Tierschutz nicht zu rechtfertigen sind, da die Qual für die Tiere immens
ist, der geforderte medizinische Nutzen jedoch ausblieb.
Ein erklärtes, wissenschaftliches und ethisches Ziel der Vereinigung Ärzte gegen Tierversuche ist es, die längst fällige Kehrtwende einzuleiten: weg vom Tierversuch und hin zu einer gänzlich
tierversuchsfreien Forschung.
Diesem Ziel möchten wir uns ebenfalls mit anschließen und stehen auch voll und ganz hinter den Forderungen der Ärztevereinigung. Neben der Weiterleitung von wichtigen Infos hinsichtlich des
Themas Tierversuche verteilen wir auch Material zu diesen Themen. U.a. hatten wir uns im Frühjahr 2010 auch an einer Postkartenaktion "Für eine bessere Tierversuchsrichtlinie" beteiligt und
mehrere Hundert Postkarten im Freundes- und Bekanntenkreis verteilt.
Leider ist jedoch im Laufe des politischen Prozesses der ursprüngliche Entwurf der Richtlinie dramatisch verschlechtert worden. Das Ergebnis ist: Tierversuche werden verwaltet, aber es wird kein
Einziger verhindert!!
Die in Deutschland vorgelegten Entwürfe sind leider vollkommen unzureichend. Ausführliche Infos über die aktuelle Sachlage, u.a. zum Rechtsgutachten, finden Sie unter ► http://www.aerzte-gegen-tierversuche.de
Verschließen Sie nicht die Augen! Unterstützen Sie uns dabei und lassen Sie den Tierschutz nicht vor der eigenen Haustür enden! Egal, ob im In- oder Ausland: die Tiere brauchen dringend unsere
Hilfe!
Ihr Team KowaNeu
Wer die Opfer nicht schreien hören, nicht zucken sehen kann, dem es aber, sobald er außer Seh- und Hörweite ist, gleichgültig ist, dass es schreit und dass es zuckt, der hat wohl Nerven, aber Herz hat er nicht. ~ Bertha von Suttner ~
Wahrer Tierschutz kennt keine Grenzen!